Diesmal ging es ums Ganze
Ende September 2013 war es wieder so weit: Das neunte Heidelberger Forum Geschäftsberichte – inzwischen eine zentrale Institution für ›best practice sharing‹ – eröffnete die Diskussion um aktuelle Finanz- und Unternehmenskommunikation. Während sich die zweitägige Veranstaltung bisher oft Einzelaspekten um das Themenpaket Geschäftsberichte widmete, ging es diesmal ums Ganze: den Geschäftsbericht in seiner heutigen medialen Inszenierung – bereichert um Online-Version, Apps und Bewegtbild. Unter dem Thema ›Das System Geschäftsbericht‹ lud Frau Prof. Gisela Grosse Fachleute aus der Wissenschaft und Wirtschaft ein, neben einem kurzen Rückblick auch die faszinierende Zukunft der Berichterstattung in den Blick zu nehmen. Geschäftsberichtsmacher sehen sich ganz neuen Erfahrungen und Möglichkeiten gegenüber. Referenten und Teilnehmer lieferten sich spannende Dialoge über neue Spielarten und welche Spielregeln diese erfordern.
Prof. Gisela Grosse
»In Anbetracht multipler Kommunikationskanäle wächst die Herausforderung für Unternehmen, ein in sich konsistentes und vertrauenswürdiges Selbstbild zu zeichnen.«
Über der Fülle der neuen medialen Möglichkeiten schwebte die zentrale Frage: Was ist wesentlich? Frau Grosse beantwortete sie in ihrem Rückblick auf Ergebnisse des diesjährigen Wettbewerbs mit dem Bild: »Die Aufgabe, ein in sich konsistentes und vertrauenswürdiges Selbstbild zu zeichnen, ist für Geschäftsberichtsmacher existenziell.« Mit der steigenden Bedeutung des Mediums Geschäftsbericht sind auch die Kriterien der Bewertungen umfangreicher und anspruchsvoller geworden. Um das Wesentliche im Blick zu behalten, wird auch der Kriterienkatalog der inhaltlichen Bewertung vom Team Baetge jährlich aktualisiert. Sein Ergebnis: »Im Lagebericht hat der Prognosebericht, gefolgt vom Risikobericht, das größte Verbesserungspotenzial.«
Neben Prof. Grosse und Prof. Baetge konnten weitere Gastredner aus Theorie und Praxis neue Perspektiven auf die Finanz- und Unternehmensberichterstattung eröffnen. So erläuterte beispielsweise Dr. Herbert Meyer, Mitglied der AbschlussPrüferAufsichtsKommission (APAK) die Frage vieler Skeptiker, wer eigentlich die Prüfer prüft. Ein Experte von Heidelberger Druckmaschinen, Peter Tix, gab einen Einblick in die Welt des ökologischen Drucks. Die Unternehmensberaterin Sabine Stadelmann ging der Frage nach, wie die zunehmende Technologisierung und der Einfluss neuer Medien auf die betriebliche Organisationskultur wirkt. Einen Blick auf die Darstellung des Managements warf der Kunsthistoriker Prof. Dr. Reinhold Happel mit einem illustrierten Spaziergang durch die Kunstgeschichte des Porträts. Und der Psychologe Dr. Meinald Thielsch zeigte auf, wie sich ›Schönheit‹ im visuellen Ersteindruck von Websites, z. B. Onlineberichten, äußert. Drei repräsentative Unternehmen berichteten auf dem Heidelberger Forum aus der Praxis – darunter die Allianz, der Aufsteiger des Wettbewerbs 2013. Wie sieht die Zukunft der Berichterstattung aus Unternehmenssicht aus? Hier ließen sich auch die Unternehmen Siemens und Daimler in die Karten schauen.
Den ausführlichen Bericht zu den Themen des Heidelberger Forums werden Sie in der Oktober-Ausgabe 2013 der CCI-News finden.